von dslKupfer » Mi 17 Jun, 2015 16:06
Zum Thema Ãœbersprechen kann ich Interessantes berichten:
Es geht hier um normales ADSL auf ca. 4 km Kabellänge:
4 Mbit Download, 6,0 dB Störabstand (äußerst grenzwertig)
Bei einem größeren Gewitter kam es zu einem großräumigen Stromausfall, sodass der Großteil der DSL-Modems im gesamten Gebiet wohl offline gegangen ist.
Der oben beschriebene Anschluss blieb aufgrund einer USV online. Unmittelbar nach dem Ausfall, und dem Wegfall der anderen DSL-Nutzer, haben sich diese Werte im Modem eingestellt:
17,0 dB Störabstand (anstatt der sonst üblichen 6,0 dB).
Das eine oder andere Mbit wäre also mehr drin (prozentuell gesehen ein deutliches Plus an möglicher Bandbreite), wenn nur die anderen Teilnehmer durch das Übersprechen ihrer eigenen DSL-Signale den Leitungsstrang nicht verunreinigen würden.
Ich spreche hier mittlerweile auch von der sog. "geteilten Bandbreite", die bei einer Zunahme der Nutzer pro Anschluss einfach sinkt. Ein Prinzip analog dem Mobilfunk.
Der Unterschied liegt nur darin, dass Mobilfunk wesentlich flexibler damit umgeht.
Hier geht die pro Benutzer erreichbare Bandbreite in den Momenten zurück, in denen Daten übetragen werden. Bei Übetragungspausen der Endgeräte ist die Bandbreite aber sofort wieder da.
Bei DSL reicht es, dass die Modems eine DSL-Verbindung mit dem DSLAM in der Vermittlungsstelle herstellen, um die allgemein verfügbare Bandbreite der anderen User durch das Übersprechen zu minimieren. Ob die DSL-Nutzer nun tatsächlich Daten übertragen, oder das Modem nur im Leerlauf an der Leitung hängt, spielt keine Rolle: die Bandbreite der andere Nutzer ist reduziert.